Riva Klinik
Dr. med. Rok Dolanc | Dr. med. Simeon Berov
Roberstenstrasse 31 | 4310 Rheinfelden
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Unter der Schleimhaut im Innern des Afters befindet sich ein Geflecht von Blutgefässen. Das darin fliessende Blut wird bei geschlossenem, angespanntem Schliessmuskel gestaut, wodurch diese Gefässe anschwellen und so als weiche Kissen den Analkanal nach aussen abdichten. Wenn sich der Schliessmuskel bei der Darmentleerung entspannt, entleeren sich die Kissen wieder und geben den Weg frei. Die Bedeutung dieses dynamischen Systems für die Kontinenz ist uns meist nicht bewusst. Erst wenn es sich krankhaft verändert, nehmen wir es wahr und sprechen dann von Hämorrhoiden.
Hämorrhoiden entstehen aus mehreren Ursachen. Am wichtigsten scheinen eine unphysiologische Stuhlentleerung und eine ungünstige Stuhlkonsistenz zu sein. Dies betrifft besonders Menschen mit chronischer Verstopfung, die ihren meist harten Stuhl nur unter starkem Pressen entleeren können. Dabei werden die Hämorrhoiden nach aussen gedrückt und über die Zeit immer grösser. Andere Faktoren sind Übergewicht, Schwangerschaft, chronischer Durchfall, übermässiger Alkoholkonsum, scharfe Gewürze oder eine genetische Prädisposition.
Marisken sind Hautläppchen am After, die nach Überdehnung durch darunterliegende gestaute Blutgefässe (Perianalvenen) zurückbleiben und aus hygienischen oder kosmetischen Gründen stören können.
Das häufigste Symptom von Hämorrhoiden sind Blutauflagerungen auf dem Toilettenpapier oder dem Stuhl. Gelegentlich können Hämorrhoiden auch stärker und anhaltend bluten. Nicht jede Blutung aus dem After kommt aber tatsächlich von Hämorrhoiden! Es gibt weitere Ursachen, beispielsweise Darmkrebs. In gewissen Fällen empfehlen wir deswegen eine Darmspiegelung, um eine andere Blutungsquelle ausschliessen zu können.
Vergrösserte Hämorrhoiden können aus dem After hervortreten und müssen dann mit dem Finger in den Analkanal zurückgeschoben werden. Neben einem Gefühl eines inneren Druckes oder Fremdkörpers können sie gelegentlich auch heftige Schmerzen auslösen.
Erkrankte Hämorrhoiden verlieren ihre Funktion für die Abdichtung des Afters. Die Folge ist störendes Nässen und eine Irritation der umgebenden Haut. Dies führt nicht nur zu lästigem Juckreiz, sondern verstärkt durch die beeinträchtigte Sensibilität die Inkontinenz noch weiter.
Hämorrhoiden müssen korrekt abgeklärt werden. Dazu gehören immer eine sorgfältige Untersuchung und eine Spiegelung von Enddarm und Analkanal. Manchmal sind auch eine Messung des Schliessmuskeldrucks oder eine Dickdarmspiegelung sinnvoll.
Bei der Behandlung ist sehr wichtig, dass der Stuhl weich und geformt ist, und ohne zu pressen entleert werden kann. Hier hilft eine ballaststoff- und flüssigkeitsreiche Ernährung. Salben und Suppositorien (Analzäpfchen) können die Schwellung und Schmerzen lindern, sie heilen die Hämorrhoiden aber nicht.
Kleine Hämorrhoiden können mit einem Medikament verödet oder durch ein Gummibändchen abgebunden werden.
Bei grösseren Hämorrhoiden muss eine operative Behandlung erfolgen. Dabei sind zwei Grundsätze zu beachten: erstens sind noch gesunde Hämorrhoidalpolster entscheidend für die Feinkontinenz. Sie müssen bei der Behandlung unbedingt geschont werden. Zweitens muss für jeden Patienten ein individuelles Therapiekonzept erstellt werden. Es gibt also keine «Standardbehandlung». Verschiedene etablierte Operationsverfahren stehen zur Verfügung: von den sogenannt minimal-invasiven Techniken (zB Laser-Verödung), über die klassischen Verfahren mit Entfernung von erkrankten Hämorrhoidalknoten bis zur Stabilisierung des Gewebes durch spezielle Klammernahtgeräte. Nebenwirkungen wie leichte Nachblutungen, Schmerzen und eine Störung der Feinkontinenz sind vorübergehend und unterscheiden sich je nach gewähltem Therapieverfahren.
Nach dem Eingriff sind die Analhygiene und eine weiche Stuhlkonsistenz auch zur Prophylaxe sehr wichtig.
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